... mit Kartoffelkeimen?
Nein ... heute mal wieder Flechten!
Flechten, diese Doppelwesen aus Pilz und Algen faszinieren mich.
Nein ... heute mal wieder Flechten!
Flechten, diese Doppelwesen aus Pilz und Algen faszinieren mich.
HIER habe ich Ihnen bereits einmal einen Post gewidmet.
Heute habe ich Flechten ausgewählt, die oft gemeinsam Nadelbäume besiedeln.
Es sind Vertreter der Bart- bzw. Strauchflechten.
Als Bartflechten (Usnea) bezeichnet man bartförmige Strauchflechten mit runden, fädigen Ästen; sie sind grau bis gelbgrünlich.
Die Flechte mit den fast blättrigen, grau gefärbten Bändern ist wahrscheinlich das Vielgestaltige Baummoss oder auch Kleienflechte genannt (Pseudevernia furfuracea). Auf der Oberseite sind winzige korallenartige Stiftchen. Die Unterseite ist jung weiß oder rosa, im Alter bläulich oder schwarz. Bei meinem Ästchen sind sie schon schwarz, weil ich es schon einige Monate liegen habe.
Beide Flechtenarten haben Besonderheiten:
In der Bartflechte (wahrscheinlich Usnea filipendula, der Gewöhnliche Baumbart) wurde das Antibiotikum Usninsäure entdeckt, das inzwischen synthetisch hergestellt wird.
Das Baummoos wird oder wurde (bin mir da nicht sicher) in der Parfümindustrie verarbeitet. Im alten Ägypten wurde die Flechte zusammen mit verschiedenen Kräutern zum Einbalsamieren verwendet.
Gemeinsam ist beiden Arten ihr Vorkommen auf der Rinde von Laubbäumen mit saurer Borke oder - häufiger - Nadelbäumen. Bei mir ist es ein Lärchenästchen, das der Wind vom Baum abgebrochen und mir vor die Füße geweht hat. Die Bartflechten sind ausschließlich in Gebieten mit hoher Luftqualität zu finden und dort vor allem in niederschlags- bzw. nebelreichen Bergwäldern. Je höher die Luftqualität ist, desto länger werden die Bartbehänge. In naturnahen Wäldern ist sie stellenweise häufig anzutreffen.
In Deutschland gilt sie als "stark gefährdet".
So, genug der Theorie und jetzt ab damit zu Britta, die bei ihrem MakroMontags-Projekt wieder große Fotos von kleinen Dingen sammelt.